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08.04.2015 -
Belgien/Stephanskirchen

Weltweite Lkw-Ersatzteillogistik

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort nur mit RFID!

Scania Parts Logistics weitet RFID-Einsatz aus, um Überseelieferungen zuverlässig und beschleunigt zu erfüllen

Aktuell verlassen täglich rund 26.000 Auftragspositionen das Global Parts Distribution Center von Scania Parts Logistics in Opglabbeek, Belgien. Um den kontinuierlich steigenden Bestellungen von Kunden weltweit gerecht zu werden, wurde der Standort in jüngster Vergangenheit deutlich erweitert. Nach guten Erfahrungen mit einem RTLS-RFID-System im Scania Parts Center 1 (SPC 1) wird der RFID-Einsatz aktuell auf das 2012 bis 2013 neuerrichtete SPC 2 ausgeweitet. Erste Tests mit neuer Technologie erbringen derzeit so gute Ergebnisse, dass die Inbetriebnahme Ende Oktober die Auslieferungsprozesse für den Versand Richtung Kunden in Übersee deutlich optimieren soll.

Brecht Vanhove, Warehouse Engineer, Scania Parts Logistics im Interview mit „RFID im Blick“

„Auf Basis von RFID gewinnen wir die nahezu 100-prozentige Sicherheit, dass bei Überseelieferungen nur die Teile in die Container kommen, die auch bestellt wurden. Somit werden aufwändig zu korrigierende Fehllieferungen vermieden und die Kundenzufriedenheit nimmt zu.“

Start im SPC 1: RFID und RTLS
Seit sich Scania in 2010 an einem Forschungsprojekt des Flämischen Institutes für Logistik (VIL) zum Einsatz der RFID-Technologie beteiligte, um globale Lieferprozesse zu optimieren, wurde eine Lösung bereits erfolgreich umgesetzt. Im SPC 1 ist ein Mojix Star RFID-RTLSSystem installiert, um die Bewegung von Lieferungen von der Zusammenstellung bis zum Versandnachweis zu überwachen. „Seit der Integration im SPC 1 läuft das System stabil und zu unserer Zufriedenheit“, berichtet Brecht Vanhove.

Die Bewegungsrichtung sicher erfassen
Um alle Transportcontainer, die zum Teil zwischen SPC1 und SPC 2, in beiden Richtungen hin und her transportiert werden, sicher zu erfassen und so zu jederzeit Kenntnis darüber zu haben, in welcher Richtung welche Teile unterwegs sind, entschieden sich die Verantwortlichen bei Scania für eine Erweiterung des bestehenden RFID Systems auf zwei Laderampen im SPC 2. Nach Beratungen zusammen mit dem Systemintegrator Mieloo & Alexander entschied sich das Projektteam von Scania Parts Logistics, eine andere Technologie als im SPC 1 einzusetzen. Da im SPC 2 nur zwei Laderampen mit RFID ausgestattet sein sollen, wäre ein komplettes RTLS-System für dieses neue Gebäude überdimensioniert. Die Wahl viel auf Lesesysteme von Kathrein RFID. So sollte technologisch sichergestellt werden,dass alle getaggten Mehrwegladungsträger nicht nur sicher erfasst werden, sondern auch erkannt wird, in welcher Richtung die Transportcontainer bewegt werden.

Inbetriebnahme im Oktober 2015
Bislang läuft der Testbetrieb im SPC 2, so Brecht Vanhove: „Im Februar 2015 wurden gemeinsam mit dem Systemintegrator alle Bedingungen festgelegt, die das neue System im SPC 2 erfüllen muss. Wir sind sehr zuversichtlich, dass bis Ende Oktober 2015 alle Tests abgeschlossen sind, um das neue System im SPC 2 in den realen Betrieb übernehmen zu können. Bis dahin sollten wir rund 1000 Mehrwegladungsträger zu Testzwecken erfasst haben. Was sich jedoch bereits jetzt sagen lässt, ist, dass die genutzte Technik exakt so funktioniert, wie wir es im Vorfeld erwartet haben.“ Die Berichte, die das Projekt-Team rund um Brecht Vanhove jeden Abend von den zuständigen Logistikmitarbeitern erhält sind vielversprechend. „Mit dem neuen System im SPC 2 ist es möglich, bis zu 15 Tags in einem Durchgang zu erfassen. Dieser Wert liegt über der Leistungsfähigkeit des Systems im SPC 1, mit dessen Performance wir aber auch weiterhin sehr zufrieden sind. Dennoch sind die Ergebnisse ein Indiz dafür, dass sich die RFID-Technologie kontinuierlich weiterentwickelt.“

Vorteile für die Überseelogistik
Scania nutzt die RFID-Technologie im SPC 1 und 2 derzeit ausschließlich für Sendungen, die zu Kunden nach Übersee gehen, beispielsweise nach Brasilien, wo Scania ebenfalls ein Distributionszentrum betreibt. „Zur bestmöglichen Raumausnutzung in den Überseecontainern werden die verpackten Teile häufig mehrfach hinein- und hinausgefahren. In diesem Prozess besteht ohne RFID immer das Risiko, dass ein bepackter Ladungsträger vergessen wird und dann nicht mit dem Container nach Übersee verschifft wird. Die automatische Registrierung sämtlicher Ladungsträgerbewegung reduziert dieses Risiko auf nahezu null. Hier hat RFID eine hohe Relevanz“, berichtet Brecht Vanhove.

Kein Stau am Zoll
Ein weiterer Vorteil, der sich aus der Minimierung von Sendungsfehlern ergibt, ist die Beschleunigung der Prozesse im Zoll des Empfängerlandes, so der Warehouse Engineer: „Befinden sich in einem Container versehentlich falsche Teile, die nicht in den Begleitdokumenten vermerkt sind, dann wird der ganze Container aufgehalten. Auf Basis der Sicherheit durch RFID, dass die Ladung korrekt zusammengestellt ist, schaffen wir hinsichtlich der Liefergeschwindigkeit ein gutes Verhältnis zu unseren Kunden, was einen starken Einfluss auf den Business Case einer RFID-Applikation hat.“

 

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Artikel (Oktober 2015 | RFID im Blick | de)